Das umgeschulte Gehirn

Das bringt ein Training der rechten Hand bei Linkshändern: links bleibt links.

 Eine Studie untersuchte, wie sich die Umschulung zum Schreiben mit der rechten Hand auf das Gehirn von Linkshändern auswirkt. Die Neurowissenschaftler verglichen dazu die Gehirne von Linkshändern, umgeschulten Linkshändern und Rechtshändern. Es wurden Aufzeichnungen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie gemacht, während die Versuchspersonen einfache Fingerbewegungen mit der linken und der rechten Hand ausführten.

Die Bilder zeigten, dass die Umschulung bestimmte oberflächliche Gehirnstrukturen verändert. Davon waren Händigkeitsexperten schon lange Zeit überzeugt. Die bahnbrechende Entdeckung war jedoch, dass die Umschulung keinerlei Auswirkungen auf sensomotorische Areale höherer Ordnung hat. Dies bedeutet, dass die Basis der Händigkeit ein Leben lang unveränderlich ist. Das wurde zum ersten Mal direkt am Gehirn nachgewiesen. Linkshändigkeit kann nicht zur Rechtshändigkeit umtrainiert werden – und umgekehrt.

Dies zeigt aber auch, dass die Plastizität des Gehirns beim Versuch, die Händigkeit zu ändern, eine deutliche Grenze markiert. Die Händigkeit ist also nicht nur eine zufällige, trainierbare motorische Fähigkeit, sondern hat die Dimension eines Persönlichkeitsmerkmals. Und Merkmale lassen sich eben nicht grundsätzlich verändern.

https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.1299-07.2007

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